Mission To Planet G - Dave La Rue

Die Bongo Connection

ein Interview von Hansi Tietgen

Dave La Rue ist einer der angesagtesten und technisch versiertesten Bassisten der Welt und gehört seit vielen Jahren zu den Leib-, und Magentieftönern von so namhaften Saitenakrobaten wie Steve Morse, Joe Satriani oder John Petrucci. Ganz nebenbei hat der sympathische Musiker eine Vorliebe für Bässe aus dem Hause Music Man. Somit wird es sicher auch niemanden wundern, dass der Bass-Spezialist auch ziemlich intensiv an der Entwicklung des neuen Bongos mitgewirkt hat. Wir trafen Dave im Rahmen eines Bass-Workshops auf dem Taubertal-Festival und sprachen mit ihm über die Entstehungsgeschichte der neuen Music Man Bass-Range.

?: Dave, du warst maßgeblich an der Entwicklung des neuen Music Man Bongo-Basses beteiligt. Wie ist das Konzept "Bongo" eigentlich entstanden?

!: Der Bongo basiert auf einer Idee von Sterling Ball, dem Präsidenten der Company. Sein Plan war es eine Produktlinie aus der Taufe heben, die kein Ableger des klassischen StingRays sein sollte, sondern neue, vollkommen eigenständige Wege geht. Und das sowohl in Sachen Design, als auch der verwendeten Elektronik und Features.

?: Wie genau sah deine Rolle bei der Entwicklung des Basses aus?

!: Es gab verschiedene Aufgabengebiete, für die ich zuständig war. Nehmen wir zum Beispiel das Body-Design. Sterling ist ein Mensch, der ohne Scheuklappen denkt und so hatte er die Idee, das Styling des Bongos von einem BMW Designteam entwickeln zu lassen. Vorteil der Aktion: Der ursprüngliche Prototyp war ein absolut verrücktes und sehr eigenständiges "Gerät". Nachteil: Sein Handling und die Balance war (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht tragbar. So wurde es zu meinem Job, den Entwurf durch entsprechende Tests und Inputs so abzuwandeln, dass unterm Strich ein komfortables, praktikables Instrument herauskam. Ohne allerdings auf das extravagante Flair verzichten zu müssen. Und ich denke, das ist uns gelungen. Ganz nebenbei gesagt: Die Idee, den Bass mit einem 24-bündigen Hals auszustatten kam nicht von mir, auch wenn ich natürlich sehr froh über diese Entscheidung bin (lacht!). Neben dem Styling, war ich aber auch sehr intensiv an der Entwicklung der Elektronik und der Auswahl der Pick-Up Konfiguration beteiligt. In diesem Zusammenhang testeten wir Tonnen von Kombinationen. Übrig geblieben sind jeweils eine Vier-, und Fünfsaiter-Version , mit wahlweise einem Humbucker, zwei Humbuckern und einer Humbucker/Single-Coil Kombi. Parallel dazu kümmerten wir uns natürlich auch um die Elektronik und die Frequenzbereiche, die der zum Einsatz kommende 4-Wege EQ beeinflussen sollten. Ich kann dir sagen, dass war schon eine Menge Arbeit. Aber ich bin mit dem Ergebnis wirklich sehr, sehr zufrieden. Der Bongo ist mittlerweile zu meinem erklärten Lieblingsbass geworden.

?: Wie lange hat die gesamte Entwicklung des Bongos gedauert?

!: Mein Einsatz dauerte mehrere Monate. Genau kann ich es dir allerdings nicht mehr sagen. Ich verbrachte zweimal jeweils eine Wochen in der Fabrik und arbeitete in der Zeit sehr intensiv mit Sterlings Gitarrendesigner Dudley Gimple. Viele Sachen liefen aber auch über FedEx. So bekam ich zum Beispiel regelmäßig Updates des Bongos zugeschickt, denen ich dann zuhause ganz in Ruhe auf den Zahn fühlen konnte. Es war ein reger Austausch. Im Januar nahm ich dann drei Prototypen mit auf die Dregs Tour. So hatten wir die Möglichkeit, die Bässe noch einmal in freier Wildbahn auf Herz und Nieren zu testen, bevor sie entgültig in Serie gingen. Die auf diese Weise gemachten Erfahrungen rundeten das Konzept ab und der Bongo erreichte seine Serienreife.

?: Was sind für dich die herausragenden Eigenschaften des Bongos?

!: Da wäre zum einen die unglaubliche Soundvielfalt, die der Bass bereitstellt. Dank der ausgeschlafenen Elektronik, inklusive 4-Wege EQ, in Kombination mit den coolen Pick-Ups, ist der Bongo in der Lage ein extrem breites Stilspektrum abzudecken. Außerdem liebe ich den sehr ausgewogenen Grundsound und die reichhaltige Obertonstruktur, die der Bass bereitstellt. Auch die Bespielbarkeit ist perfekt und die positive Wirkung des kompensierten Sattel auf die Intonation unterstützt eine stressfreie Performance. Gerade dann wenn man, wie ich, auch ganz gerne mal Akkorde spielt.

?: Danke für die ausführlichen Infos und viel Spaß bei deinem Workshop.

Weitere Infos zum Bongo und Dave findet ihr im Internet unter www.musicman.de
und www.davelarue.com

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