LIWO Oberton Power - Flageoletts für Rocker

Die Analyse

Als besonderen Service haben wir dir hier noch einmal die verwendeten Chords im Griffbild-Design vorbereitet:

 
 

Okay, schauen wir uns das Ding mal etwas genauer an. Die erste Gitarrenstimme besteht ausschließlich aus Flageolett-Tönen. Da diese gleichmäßig aufgereiht im fünften und siebten Bund zu liegen kommen, bietet es sich natürlich an sie im Barre´-Stil zu spielen. Dabei übernimmt, wie aus dem im Notentext angegeben Fingersatz ersichtlich, der Zeigefinger die Flags des fünften Bunds. Die "Siebener" werden mit Hilfe des Ringfingers abgegriffen. Die Schwierigkeit beim Spielen des Riffs liegt in der Kontinuität, mit der die Linie zum Besten gegeben werden muss. Lass dich auf keinen Fall entmutigen, wenn es nicht sofort im Original-Tempo läuft. Gleiche die Geschwindigkeit an deine Fähigkeiten an und achte in erster Linie auf eine saubere Ausführung. Um das Tempo kannst du dich später immer noch kümmern. Aber wem sag ich das: Das kennst du ja schon!

Das wirklich Interessante an der Studie ist die Art und Weise in der sich die beiden Gitarrenstimmen ergänzen. Während Part 1 in schöner Regelmäßigkeit vor sich hin plänkelt, sorgen die Akkorde der zweiten Gitarrenstimme für die nötige Farbigkeit. Dabei macht sich das Arrangement die Fähigkeit des menschlichen Gehörs zu nutze, verschiedene Parts im Kopf zu einem "Gesamtkunstwerk" zusammen zu mischen. Das "Hörzentrum" bezieht die Flageoletts auf die unterschiedlichen Chords der zweiten Stimme und bildet daraus immer neue "Bilder". So entsteht unter anderem der Eindruck das sich, je nach Akkord, auch die in der ersten Stimme gespielten Noten ändern - tun sie aber nicht!

Im Detail: Tonart des Songs ist G-Dur. Die erste Stimme besteht aus den Tönen A,D,G und F#. Bezogen auf den Dsus2 Akkord erfüllt das A die Funktion der reinen Quinte, das D ist der Grundton, das G die "sus4" und das F# die große Terz. In Verbindung mit dem G6 übernimmt das A die Funktion der großen 6, das D ist die Quinte, das G der Grundton und das F# die große Septime. Kombiniert man die Flageoletts mit dem Cadd9 Akkord wird das A zur großen 6, das D zur großen 9, das G zur Quinte und das F# zur mystisch klingenden #11. Du siehst: Die Töne erfüllen zwar in jedem der Akkorde eine andere Aufgabe, lassen sich aber allesamt musiktheoretisch erklären. Okay, okay, natürlich muss man das nicht tun um einen guten Song zu schreiben, aber schließlich ist das ja ein Workshop. Was bleibt uns also übrig?!?

Falls du noch Fragen zum Thema haben solltest, zier dich nicht und schick´ uns dein Problem per Mail.

Viel Spaß beim Üben und keep on rockin´wünschen dir Hansi Tietgen und das PG Team

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